Der BRH – Geschichte und Entwicklung

Im Jahre 1954 ...

... bekam der Bundesluftschutzverband den Auftrag vom Bundesminister des Inneren, Rettungshunde für die Trümmersuche auszubilden, da mit Ende des zweiten Weltkrieges deren hohes Verwendungspotenzial erkannt worden war. In den 1960er-Jahren wurde diese Ausbildung vom Bundesverband für den Selbstschutz fortgeführt.

Zwischenzeitlich wurden elektronische Ortungsgeräte entwickelt, die von den Bundesbehörden bevorzugt wurden. Aufgrund dieser auf den ersten Blick erfolgreichen Technik sowie aus finanziellen Überlegungen wurde die Ausbildung von Rettungshunden eingestellt.

Einige Hundeführer waren aufgrund ihrer guten Erfahrungen in verschiedenen Trümmereinsätzen im In- und Ausland von den Vorteilen der "biologischen Ortung" in jeder Hinsicht überzeugt. Um die Rettungshundearbeit weiter aktiv zu fördern, organisierten sie sich als privater Verein.  Kurze Zeit später, im Jahre 1976, wurde in Baden-Württemberg der "Verband für das Rettungshundewesen Baden-Württemberg e.V." gegründet. Da die Zahl der Rettungshundestaffeln in den anderen Bundesländern immer weiter zunahm, änderte  der Landesverband seine Satzung entsprechend ab. Es erfolgte die Umbenennung in "Bundesverband für das Rettungshundewesen".

Mit Beginn der 1980er-Jahre wurden die Rettungshunde nicht nur in der Trümmersuche ausgebildet, sondern auch für die Suche nach vermissten Personen in weitläufigen Waldgebieten und ähnlichen Geländen. Es war die Geburtsstunde der Flächensuche mit Rettungshunden in Deutschland.

Über die Jahre entwickelte sich der „Bundesverband Rettungshunde e.V.“, wie der BRH nun offiziell heißt, stetig weiter. Die weißen Flecken auf der Deutschlandkarte, welche nicht von einer BRH-Rettungshundestaffel betreut wurden, verkleinerten sich zusehends

Durch Trümmereinsätze nach Erdbeben in der Türkei, Taiwan und Indien und vor allem in Bam/Iran an Weihnachten wurde der BRH in der Öffentlichkeit immer bekannter. Die Zahl der Einsätze stieg kontinuierlich von bundesweit 234 Einsätzen im Jahr 2000 auf über 1.300 Alarmierungen und mehr als 1.000 Einsätze im Jahr 2022. Ergebnisse, die deutlich für die Qualität der biologischen Ortung sprechen. Die technische Ortung in Form von Drohnen, Bioradar und anderer Hilfsmittel ergänzt und unterstützt die Arbeit der Rettungshunde, kann sie jedoch nicht ersetzen.  

Der BRH ist nicht nur die älteste, sondern inzwischen auch die größte rettungshundeführende Organisation in Deutschland. Heute gehören dem Verband bundesweit über 90 Staffeln mit mehr als 2.000 Mitgliedern an. 1.366 Hunde befinden sich 2022 in Ausbildung und 809 Hunde sind geprüft und einsatzfähig. 

Aber nicht nur hierzulande können sich die Bürger im Notfall auf BRH-Staffeln verlassen. Das Konzept für Auslandseinsätze des Verbandes wird ständig weiterentwickelt, der Auslands-Kader gemäß einschlägiger UNO-Richtlinien ausgebildet und mit technischem Gerät und medizinischer Ausrüstung ausgestattet.

Mehr als 150.000 Menschen in Deutschland unterstützen und fördern den BRH und damit die lokalen Staffeln bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit mit dem Ziel: "Hunde retten Menschen."
 

Sonderseite 40 Jahre BRH