BISHER ÜBER 500 PATIENTEN IM FELDLAZARETT VON BRH UND I.S.A.R. GERMANY BEHANDELT

19.11.2013

Einsatzleiter Michael Lesmeister: „Wir können hier wirklich etwas bewegen!" / Zweites Team vor Ort

Palo, Philippinen (19.11.2013) Der Andrang im Feldlazarett der deutschen Katastrophenspezialisten und Notfallmediziner im philippinischen Palo ist ungebrochen. Seit dem Start der Arbeiten am Donnerstag wurden bis 17.11.2013 über 500 Patienten behandelt. „Inzwischen kommen diese auch aus entlegeneren Gebieten zu uns, da immer mehr Straßen frei sind und sich die Arbeit des Teams immer mehr herumspricht", berichtet Einsatzleiter Michael Lesmeister. Die Mitglieder des Teams seien zwar „sehr erschöpft". „Aber alle fühlen sich gut, weil wir hier wirklich etwas bewegen können."

Zwischenzeitlich wurde ein zweites Team auf die Philippinen geschickt. Die Spezialisten ersetzen und verstärken die erste Einsatzgruppe.

Die meisten Patienten kommen mit schweren Schnittverletzungen, die sie sich beim Taifun durch herumfliegende Trümmerteile zugezogen haben. „Viele der Wunden sind nach dem Sturm nicht richtig behandelt worden und inzwischen sehr schwer infiziert", so der medizinische Leiter des deutschen Teams, Thomas Laackmann. Knapp 100 Patienten mussten im Feldlazarett bisher unter Narkose behandelt werden. Dabei arbeiten die 24 Ärzte, Schwestern, Pfleger, Sanitäter und Helfer von BRH Bundesverband Rettungshunde und I.S.A.R. Germany eng mit dem belgischen B-FAST Team zusammen. Inzwischen bilden beide Einheiten bei der medizinischen Versorgung sogar gemischte Teams.

Die Mitglieder des BRH Bundesverband Rettungshunde und  I.S.A.R. Germany arbeiten alle ehrenamtlich. Der komplette Einsatz des Teams wird über Spenden finanziert, ob lebenswichtige Medikamente, Flüge oder Telefonkosten. Daher bitten BRH und I.S.A.R. Germany auch weiterhin um Spenden für ihre weltweite Arbeit nach schweren Katastrophen im Bereich der Humanitären Soforthilfe oder bei sonstigen Katastropheneinsätzen. „Ohne diese finanzielle Unterstützung sind die Einsätze nicht zu leisten", so BRH-Präsident Prof. Dr. Helmut Haller und I.S.A.R. Präsidentin Dr. Daniela Lesmeister.


Humanitäre Soforthilfe der I.S.A.R. Germany und des BRH Bundesverbandes Rettungshunde

Die Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany  wurde im Jahr 2003 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von Rettungsspezialisten aus verschiedenen Feuerwehren, Hilfsorganisationen und des BRH Bundesverbandes Rettungshunde. Schwerpunkte der Arbeit sind die Suche und Rettung von verschütteten Menschen nach Erdbeben und die medizinische Versorgung von Menschen in Katastrophen- und Krisengebieten. Für internationale Einsätze wurde I.S.A.R. Germany im Jahr 2013 erneut von der UN Unterorganisation INSARAG (International Search and Rescue Advisory Group) zertifiziert. Bislang verfügen nur zwei deutsche Organisationen über diese Zertifizierung. Für die Einsätze stehen I.S.A.R. neben erfahrenen Rettungsspezialisten auch Notfallmediziner und Rettungsassistenten zur Verfügung. Im Einsatz war I.S.A.R. Germany bislang u.a. nach den schweren Erdbeben in Pakistan (2005), Peru (2007), Indonesien (2009) und Haiti (2010). Im Jahr 2011 leisteten Teams der Organisation Hilfe in einem tunesischen Lager für Flüchtlinge aus Libyen. In Kenia waren Helfer in den letzten Jahren mehrfach im Einsatz, um Menschen zu versorgen, die vor der Hungersnot in Somalia geflohen waren.

Der BRH Bundesverband Rettungshunde ist der größte und älteste deutsche rettungshundeführende Verband, seine Einsatzkräfte sind nach Richtlinien des Katastrophenschutzes ausgebildet und er führt seit über 30 Jahren internationale Einsätze durch.

Soforthilfe: Beide Organisationen treffen unmittelbar nach dem Eintritt eines Schadensereignisses eine Einsatz-entscheidung und führen weltweit in kürzest möglicher Frist humanitäre Soforthilfemaßnahmen durch. Die Mitglieder der Hilfsorganisation arbeiten ehrenamtlich.

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