BRH Besuchshunde im Stuttgarter Kinder- und Jugendhospiz

18.12.2022

Glückliche Momente für die kleinen Patienten

Seit nunmehr fünf Jahren bringen ausgebildete Besuchshundeteams der BRH Rettungs- und Therapiehunde Fildern und Umgebung e.V. fellige Abwechslung in das Stationäre Kinder- und Jugendhospiz in Stuttgart. Sechs Hundeführerinnen und ihre neun geprüften Besuchshunde führen dort wöchentlich tiergestützte Einsätze bei schwerstkranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch.

Die Tiergestützte Aktivität hat bei der BRH-Staffel Fildern und Umgebung seit 15 Jahren Bestand und ist mit aktuell 17 geprüften Besuchshundeteams und drei Ausbilderinnen ein festetablierter Bereich innerhalb der Staffelarbeit. 

Wenn ein Kind ernsthaft erkrankt, spielt neben einer guten Pflege, die psychosoziale Betreuung eine große Rolle - nicht allein für die Erkrankten selbst, sondern auch für deren Eltern und Geschwisterkinder. Das Stationäre Kinder- und Jugendhospiz bietet in der baden-württembergischen Landeshauptstadt hierfür ein breitgefächertes Angebot, darunter auch die Kooperation mit dem Verein der BRH Rettungs- und Therapiehunde Fildern und Umgebung. 

Positive Effekte durch tiergestützte Aktivität 

Die tiergestützte Aktivität ist eine Form der tiergestützten Intervention, die meist von sozial Engagierten ohne pädagogischen beziehungsweise therapeutischen Berufshintergrund durchgeführt wird. Die Einsätze sind vor diesem Hintergrund weniger zielgerichtet, können aber durchaus zielorientiert sein. Neben der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens durch die bloße Anwesenheit der Fellnasen können angeleitete Interaktionen mit den Vierbeinern nachweislich positive physiologische und psychosoziale Effekte erzielen. 

Beispielsweise kann das Streicheln eines Hundes die Ausschüttung des Stresshormons Kortisol senken, bei einer gleichzeitigen Aktivierung von Glücks- und Bindungshormonen, wie Endorphinen und Oxytozin. Bei Schmerzpatientinnen bzw. -patienten führte dies bei Untersuchungen regelmäßig zu einem nachlassenden Schmerzempfinden, wodurch teilweise sogar die Dosis von schmerzlindernden Medikamenten reduziert werden konnte. 

Intensive Ausbildung der Besuchshundeteams

Derartige Studien führt die BRH-Staffel Fildern bei ihren Besuchshundeeinsätzen selbstredend nicht durch. Im Rahmen der circa achtmonatigen Ausbildung zum Besuchshundeteam werden den Hundeführerinnen und -führer neben praktischem Wissen auch umfangreiche theoretische Inhalte zur Tiergestützten Intervention vermittelt. Dadurch sind sie in der Lage, nach erfolgreicher Prüfung ihre Hunde nicht nur intuitiv, sondern zielorientiert mit Methodenkenntnis einzusetzen. 

Manchmal sind es jedoch vor allem die scheinbar belanglosen Momente, die den Besuchshundeführerinnen bei ihren tiergestützten Einsätzen im Stuttgarter Kinder- und Jugendhospiz besonders in Erinnerung bleiben: Ein dankbares Augenzwinkern der Eltern, das begeisterte Quietschen eines Kindes beim Erblicken des Hundes, die Sorglosigkeit von kurzzeitig entspannten Gesichtszügen beim Streicheln des Tieres oder das ausgelassene Lachen eines Geschwisterkinds bei einer angeleiteten spielerischen Interaktion mit dem Hund.

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