BRH-Ehrenpräsident Helmut Haller erhält Bundesverdienstkreuz

20.04.2018

16 Jahre lang prägte und lenkte Helmut Haller als Präsident die Geschicke der größten und ältesten rettungshundeführenden Organisation in Deutschland – des BRH Bundesverbands Rettungshunde e.V. „Helmut Haller hat uns aus der Kreisliga geführt und zum Global Player gemacht“, umreißt Peter Göttert aus dem BRH-Beirat Hallers Lebenswerk.

Wir schreiben das Jahr 1996, als sich Helmut Haller dazu entscheidet, Mitglied im BRH Bundesverband Rettungshunde e.V. zu werden. Er schließt sich einer Staffel unweit seines Wohnorts an und beginnt die klassische Rettungshundeausbildung; wird Suchtrupphelfer, schließlich Rettungshundeführer. Im Jahr 2000 wählt ihn der Verbandstag zum Präsidenten. An diesem Tag übernimmt Haller eine Organisation, die alles andere als gut aufgestellt ist. Trotz drei erfolgreichen Auslandseinsätzen im Jahre 1999 und hervorragender nationaler Arbeit mangelt es dem BRH sowohl an einer professionellen Struktur als an finanziellen Mitteln. „Damals mussten wir überlegen, wie wir Briefe an unsere Mitglieder verschicken konnten, damit es nur nichts kostet“, erinnert sich Peter Göttert. Mal erbarmte sich der eine, mal kam der andere aus dem Präsidium für die Kosten auf. 

Dann kam Helmut Haller – und mit dem Manager, der seinerzeit für Nokia arbeitete, wurde alles anders. Haller erkannte, dass dem Bundesverband eine klare Struktur fehlte. Er richtete Referate ein, gliederte die verschiedenen Aufgaben, benannte Verantwortliche und legte damit die Grundlage, auf der der Verband bis heute basiert. Ein breites Netzwerk an Förderern entstand; regelmäßige Spendenmailings und Fundraising-Aktionen brachten die gemeinnützige Organisation finanziell auf die Beine. Nach und nach erkannten auch Rettungshundeführer aus anderen Ländern die Schlagkraft und Bedeutung des BRH. Heute zählt der Bundesverband Rettungshunde neben seinen rund 80 nationalen Staffeln auch Mitgliedsorganisationen in der Schweiz, den Niederlanden, in Japan, Taiwan und Nepal. 

Bei allem Engagement zum Wohle des Verbands blieb Haller stets Zeit für seine eigenen Hunde, für die er ein ganz besonderes Händchen bewies. Mit mehreren Partnern auf vier Pfoten erreichte Helmut Haller die höchste Prüfungsstufe, stets glänzte er mit Bestnoten – eine Leistung, die Mensch und Hund im Team erreichten. „Für Helmut ging es immer um das Wohl seiner Hunde“, sagt Göttert. Eine Philosophie, die er auch in seine bundesweite Verbandsarbeit trug. 

Bereits früh erkannte Helmut Haller, dass der BRH Bundesverband Rettungshunde in die professionelle Ausbildung seiner Teams investieren muss. „Gute Ausbildung ist unser Produkt“, pflegte er zu sagen. Mit dem Erwerb des Anita-Thyssen-Heims in Hünxe (Nordrhein-Westfalen) entstand das erste BRH-Ausbildungszentrum;  weniger Jahre später legte Haller den Grundstein für das heutige Training Center Retten und Helfen in Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis (Baden-Württemberg). Gleichzeitig trieb er die Anerkennung der BRH-Staffeln im Katastrophenschutz der Länder voran. 

Zum Verbandstag 2016 schied Helmut Haller aus gesundheitlichen Gründen auf eigenen Wunsch aus dem BRH-Präsidium aus. Seither ist er Ehrenpräsident. 

Am Freitag, 20. April, wird Haller durch den Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz, Roger Lewentz, in Bad Ems das Bundesverdienstkreuz überreicht. Eine Tatsache, die den Mann, der nie viel von Ehrungen hielt, doch „ganz unglaublich“ freut, wie sein langjähriger Verbandskamerad Peter Göttert verrät.

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