Hochwasser Deutschland: Nie da gewesene Spendenbereitschaft für die Betroffenen

13.10.2021

Drei Monate nach der Katastrophe zieht das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ erste Bilanz

BONN, 12.10.2021 – Seit dem 15. Juli 2021 ruft das Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ zu Spenden zugunsten der Hilfe für die betroffenen Menschen der Hochwasserkatastrophe auf. 260 Mio. Euro konnten seitdem für die akute Nothilfe, mittelfristige Hilfe und den Wiederaufbau gesammelt werden. „Es ist die größte Summe, die ‚Aktion Deutschland Hilft‘ seit seiner Gründung vor 20 Jahren für Hilfsmaßnahmen nach einer Katastrophe zur Verfügung steht. Diese hohe Spendenbereitschaft aus Deutschland ist beispiellos – ebenso wie die Zerstörungen und Schäden, die diese Katastrophe hinterlassen hat“, zieht Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin, nach drei Monaten eine erste Bilanz.

15 Bündnisorganisationen leisten Hilfe in den betroffenen Regionen

Mit rund 75 Mio. Euro haben Helfer und Helferinnen aus dem Zusammenschluss vielfältig und konkret geholfen. Geleistet wird die Hilfe von 15 dem Bündnis angeschlossenen Hilfsorganisationen, die auf jahrelange Erfahrungen in der weltweiten Not- und Katastrophenhilfe zurückgreifen können: action medeor, ADRA, Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Arbeiterwohlfahrt (AWO), arche noVa, BRH Bundesverband Rettungshunde e.V., Freunde der Erziehungskunst, der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV), Habitat for Humanity, Help - Hilfe zur Selbsthilfe, die Johanniter, die Malteser, das Kinderhilfswerk Stiftung Global Care, LandsAid und die Zentrale Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST).

 

Hundeführerin einer BRH Rettungshundestaffel am Sammelplatz Nürburgring in Einsatzbereitschaft

Spenden ermöglichen Hilfsmaßnahmen in über 80 Städten und Gemeinden

In über 80 Städten oder Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben die Experten für Not- und Katastrophenhilfe bisher Hilfe geleistet. Betroffene sowie Helfer und Helferinnen wurden medizinisch versorgt und werden nach den traumatischen Erlebnissen auch in Zukunft professionell therapeutisch begleitet. Aufräumarbeiten wurden mit Solarbeleuchtungen, Notstromaggregaten, Bautrocknern, Werkzeugen und Transportmöglichkeiten unterstützt. Sachgüter wie Industriestaubsauger, Waschmaschinen oder Kühlschränke wurden hundertfach verteilt. Finanzielle Soforthilfen wurden an private Haushalte, Freiwilligeninitiativen und soziale Einrichtungen wie Altenheime oder Kindergärten überwiesen. Mobile Apotheken und Arztpraxen sowie Containerlösungen wurden und werden eingerichtet, um eine mittelfristige Gesundheitsversorgung an jenen Orten zu ermöglichen, an denen die Flut alle medizinischen Einrichtungen zerstört hat. 

Der Winter naht – Die Hilfe bleibt

Aktuell helfen die Organisationen im Bündnis vor dem nahenden Winter mit der Bereitstellung von Übergangsunterkünften wie Mobilheimen oder Containerdörfern für Familien und Einzelpersonen sowie der Verteilung von Heizgeräten. Evakuierte Personen werden unterstützt, wenn sie noch vor dem Winter in ihre wiederhergestellten Wohnungen zurückkehren können. Um den Menschen auch langfristig zur Seite zu stehen, werden aktuell an vielen Standorten in den betroffenen Regionen Fluthilfebüros eingerichtet und auch mobile Beratungsteams entsendet. Betroffene werden hier u.a. bei rechtlichen Problemen beraten und dabei unterstützt weitere finanzielle Hilfe zu beantragen. 

Abgestimmte und gemeinsame Hilfe nach einer nie dagewesenen Katastrophe

Um angesichts der massiven Zerstörung nach dem Hochwasser so umfassende Hilfe leisten zu können, stimmen sich die Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ seit der ersten Stunde eng untereinander ab: Unter anderem durch regelmäßige Telefonkonferenzen aller Bündnispartner werden Hilfsmaßnahmen koordiniert, gegenseitig unterstützt und auch gemeinsam durchgeführt. „Das Ziel dieser Art der Zusammenarbeit im Bündnis ist eine bedarfsgerechte und ausgewogene Hilfe für die betroffenen Menschen“, so Roßbach, denn die Bedarfe seien in den vielen Orten der beiden Bundesländer nach wie vor sehr unterschiedlich und vielfältig. „Ebenso wichtig ist die enge Abstimmung mit den kommunalen Strukturen. Es sind die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen, die den Wiederaufbau in ihren Gemeinden voranbringen wollen. Sie tragen Sorge, dass Menschen, die von der Katastrophe besonders getroffen wurden, notwendige Hilfe erhalten. Sei es durch staatliche Förderungen oder durch Spenden.“

 

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