Rettungshundestaffel Rhein-Mosel zieht Bilanz

21.12.2022

Erfolgreiches ehrenamtliches Engagement im Jahr 2022

Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter der in Kottenheim ansässigen BRH Rettungshundestaffel Rhein-Mosel. Die Organisation hat über 30 Mitglieder, die alle ausschließlich ehrenamtlich tätig sind und das ganze Jahr über 24 Stunden pro Tag erreichbar und einsatzbereit sind.

Im abgelaufenen Jahr wurde die Staffel mehr als 35 mal für die Suche nach vermissten Personen alarmiert, dabei kamen sowohl ein Mantrailer als auch 7 verschiedene Flächensuchhunde zum Einsatz. Neben den Hunden und ihren Hundeführern sind bei den Einsätzen immer auch Suchtrupphelfer sowie Zug- und Gruppenführer aus den eigenen Reihen aktiv. Nimmt man alle von den Mitgliedern geleisteten Einsätze zusammen, kommt man auf die beachtliche Zahl von etwa 250 „Manntagen“.

Regelmäßiges Training als wichtige Voraussetzung

Aber damit ist es natürlich nicht getan. Damit Mensch und Hund ihre Arbeit auch unter widrigsten Witterungs- und Geländebedingungen zu jeder Tages- und Nachtzeit zuverlässig leisten können, sind eine gute Ausbildung und regelmäßiges Training erforderlich. Jede Einsatzkraft, also Zwei- und Vierbeiner, müssen jedes Jahr zertifizierte Prüfungen absolvieren, um ihre Einsatzfähigkeit immer wieder neu unter Beweis zu stellen.

Zurzeit gibt es in der Staffel zehn geprüfte Flächensuchhunde, von denen vier noch die Einsatzüberprüfung absolvieren müssen, um an zukünftigen Einsätzen teilzunehmen. Mit großem Bedauern musste sich die Staffel in diesem Jahr von einem in der Fläche und in den Trümmern geprüften Hund verabschieden, der leider viel zu früh gestorben ist.

11 Hunde in der Ausbildung zum Flächensuchhund

Neben den geprüften Hunden befinden sich 11 Flächensuchhunde in der Ausbildung, davon haben vier mit der bestandenen staffelinternen Vorprüfung bereits den ersten großen Schritt in Richtung Einsatzfähigkeit geschafft. Bei den Mantrailern gibt es aktuell ein einsatzfähiges Team und 3 Azubis.

Rettungshundearbeit ist Hochleistungssport für die Vierbeiner, deshalb gehen die Hunde im Alter von 10 bis 12 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Neben all den aktiven Hunden gibt es daher auch sieben „Rentner“ in der Staffel, die mit großem Spaß hin und wieder noch am Training teilnehmen und dort gern zeigen, dass sie noch immer genau wissen, was sie einmal gelernt haben.

900 Ausbildungsstunden jährlich

Im abgelaufenen Jahr wurden innerhalb der Staffel knapp 900 Stunden Ausbildungsarbeit geleistet, dazu gehören neben der praktischen Arbeit mit dem Hund auch Theorieveranstaltungen, bei denen sich die Staffelmitglieder u.a. mit Suchtaktik, der Orientierung mit Karte und Kompass, der Nutzung von GPS- und Funkgeräten, den Strukturen verschiedener Hilfsorganisationen, Sicherheitsfragen rund um Einsätze, den Vorgaben der gesetzlichen Unfallversicherung und vielem mehr auseinandersetzten.

Auch Erste Hilfe für Menschen und Hunde wird regelmäßig gelernt und geübt. Darüber hinaus haben fünf Hundeführer eine Ausbildung zum Sanitäter absolviert, im nächsten Jahr folgen weitere Mitglieder unserer Staffel, die sich im medizinischen Umfeld fort- und weiterbilden.

Training und Weiterbildung in den TCRHs des Verbandes

Da der Kottenheimer Verein Mitglied im Bundesverband Rettungshunde e.V. ist, wurde nicht nur staffelintern im hiesigen Einsatzgebiet geübt, sondern auch die Aus- und Weiterbildungseinrichtungen des Dachverbandes genutzt. Dafür nahmen die Mitglieder oft sehr weite Wege in Kauf und fuhren beispielsweise bis nach Mosbach in Baden Württemberg, nach Hünxe in NRW und sogar bis nach Mecklenburg-Vorpommern, um dort in den Trainingscentern Retten und Helfen (TCRH) beispielsweise die Suche nach Verschütteten in eigens dafür eingerichteten Trümmergeländen zu üben.

Einige Mitglieder reisten für spezielle Lehrgänge sogar in die Schweiz, nach Österreich und Italien. Für solche weiten Wege und intensive Ausbildungsveranstaltungen reichen normale Wochenenden nicht aus, deshalb ist es für viele Mitglieder selbstverständlich, dafür beim jeweiligen Arbeitgeber Urlaub einzureichen.

Einsätze im In- und Ausland

Neben der ständigen Einsatzbereitschaft in den Kreisen Mayen-Koblenz und Ahrweiler sowie den Nachbarregionen sind zwei Staffelmitglieder auch im Auslandskader des BRH aktiv und stehen dort jederzeit für humanitäre Einsätze und Vermisstensuchen nach Erdbeben und anderen Naturkatastrophen zur Verfügung.

Die BRH Rettungshundestaffel Rhein-Mosel e.V. ist zu Recht stolz auf alles, was sie 2022 mit ihren engagierten Mitgliedern erreicht und geleistet hat und bedankt sich auf diesem Wege auch ganz herzlich bei allen, die die Rettungshundearbeit auf vielfältige Weise unterstützen, sei es durch Geld- oder Sachspenden, durch die Bereitstellung von Trainingsgeländen oder einfach nur durch Interesse und positive Anteilnahme an der Arbeit der Mitglieder.

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