Schweres Erdbeben in Marokko: Hilfsorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" prüfen Einsatz

11.09.2023

Epizentrum etwa 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch I Hunderte Tote und Verletzte I Erste Hilfsmaßnahmen aus Bündnis laufen an

BONN, 09.09.2023 – Marokko ist am späten Freitagabend von einem schweren Erdbeben der Stärke 6,8 (Quelle: USGS, Geologischer Dienst Vereinigte Staaten) erschüttert worden. Das Epizentrum lag im Atlas-Gebirge etwa 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch entfernt. Die Lage in der teilweise schwer zugänglichen Bergregion ist weiter unübersichtlich. Behörden vor Ort sprechen wenige Stunden, nachdem die Erde bebte und zahlreiche Gebäude zum Einsturz brachte, von Hunderten Toten und Verletzten. Die meisten Opfer sind in schwerzugänglichem Gelände abseits der Städte zu beklagen. Ob Hilfsorganisationen aus dem Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ vor Ort verstärkt zum Einsatz kommen werden, um in den betroffenen Gebieten Soforthilfe zu leisten, wird geprüft. Ein offizielles Hilfeersuchen Marokkos als Grundlage für humanitäre Hilfe aus dem Ausland steht aktuell noch aus.

Erste Hilfsmaßnahmen laufen an

Aus dem Bündnis bereitet sich u.a. action medeor auf erste Hilfsmaßnahmen vor. In einem ersten Schritt stellt das Medikamentenhilfswerk aus dem niederrheinischen Tönisvorst 30.000 Euro Soforthilfe bereit. „Wir sind über unser Netzwerk in Marokko aktiv und stehen in Kontakt mit verschiedenen Partnerorganisationen, mit denen wir die Lage jetzt sondieren. Es geht jetzt darum, dass die Erdbebenopfer medizinisch erstversorgt, mit dem Nötigsten ausgestattet und möglichst schnell sicher untergebracht werden“, schildert Sid Peruvemba, Vorstandssprecher von action medeor. Zudem plant der BRH Bundesverband Rettungshunde als Teil einer internationalen USAR-Sondierungstruppe in die Erdbebenregion aufzubrechen. Außerdem ist die Organisation CARE International vor Ort aktiv und plant humanitäre Hilfsmaßnahmen.

Stärkstes Beben in Marokko seit 100 Jahren

Es ist das erste Mal seit einem Jahrhundert, dass ein derart starkes Erdbeben in Marokko registriert wurde. Generell sind Erdbeben in Nordafrika relativ selten. 1960 hatte sich laut dem Sender „Al Arabiya“ in der Nähe von Agadir ein Beben der Stärke 5,8 ereignet, bei dem Tausende Menschen ums Leben kamen.

An die Redaktionen: Wir vermitteln Ihnen gerne erste Gesprächs- und Interviewpartner zur humanitären Lage Marokkos sowie zur Nothilfe der Bündnisorganisationen.

„Aktion Deutschland Hilft“, Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, nimmt Spenden entgegen:

https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/spenden/spenden/

Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.

„Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die mehr als 20 beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen. Über den Zusammenschluss von „Aktion Deutschland Hilft“ koordinieren die beteiligten Organisationen ihren Einsatz, sodass vor Ort keine Überschneidungen oder Versorgungslücken entstehen – und die Menschen im Katastrophengebiet die bestmögliche Hilfe erhalten. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. „Aktion Deutschland Hilft“ hat sich zum verantwortungsvollen Umgang mit Spenden verpflichtet und ist unter anderem zertifiziertes Mitglied im Deutschen Spendenrat. Über Einsatz und Wirkung der Spendengelder informiert das Bündnis in den jährlichen Finanzberichten: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/wir-ueber-uns/finanzen/

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